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Rund um Corona und das Impfen

Gassen fordert Freiheit!

Kassenärztechef Andreas Gassen (der Nähe zu Querdenkern übrigens unverdächtig) fordert mit Recht einen Freedom Day für Deutschland. (Gemeint ist der Tag, an dem alle Corona-Einschränkungen aufgehoben werden.) „Es ist denkbar einfach: Die eine Bevölkerungsgruppe ist geimpft – sie braucht keinen Schutz mehr. Die andere ist ungeimpft – sie will keinen Schutz. Der Staat ist seiner Aufgabe, dem Schutz der Bevölkerung, also längst nachgekommen. Die Rechtfertigung für fortdauernde Grundrechtseingriffe ist damit entfallen – und das schon lange“, wird Gassen wörtlich etwa auf nordbayern.de zitiert.

„Einfältige Muster“

Und weiter: Die Impfung sei, so wird es fast parteiübergreifend betont, freiwillig. Und doch kann, wer sich gegen sie entscheidet (viele davon aus reiflicher Überlegung), vielerorts nicht mal mehr ins Restaurant gehen oder Veranstaltungen besuchen. 2G nennt man das jetzt, was freilich harmloser klingt als „dauerhaft eingeschränkte Grundrechte für Millionen Menschen“. Die Begründung: Ungeimpfte stellten eine Gefahr für die Gesundheit anderer dar. „Eine Begründung, die auf tönernen Füßen steht: Von einem negativ auf Corona Getesteten geht ebenso wenig, womöglich sogar geringere Gefahr aus als von einem Geimpften, der nicht getestet ist und der – das weiß man inzwischen – ebenfalls das Virus weitergeben kann. Ungeimpft – gefährlich? Geimpft – ungefährlich? In derart einfältigen Mustern kann keine aufgeklärte Gesellschaft denken. Eigentlich. Doch genau diesem Muster folgt auch die Entscheidung, Beschäftigte ohne Impfung, die von den Behörden in Quarantäne geschickt werden, ihren Verdienstausfall nicht mehr zu ersetzen.“

Jetzt: „Booster-Impfungen“

In den DRK-Seniorenzentren Lahnaue und Wallau wurden jetzt kräftig die Ärmel hochgekrempelt. Insgesamt erhielten 85 Bewohner und 52 Mitarbeiter zum dritten Mal den Biontech/ Pfizer mRNA-Impfstoff. Dafür waren mobile Impfteams vor Ort. Hier setzt man also auf den Impfstoff.

Eine Krankenschwester und eine Seniorin werden geimpft
Eva Schmidt, Pflegedienstleitung im SZL, ließ sich zum dritten Mal impfen – ebenso wie viele Bewohnerinnen und Bewohner. (Fotos: DRK)

In Deutschland hat nun die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen, dass Personen mit Immunschwäche etwa sechs Monate nach der Covid-19-Grundimmunisierung eine zusätzliche Impfstoffdosis eines mRNA-Impfstoffs angeboten werden sollte. Bei dem sogenannten Booster kommt es zu einem Anstieg des Antikörperspiegels.
In den DRK-Seniorenzentren gilt für Besucher übrigens weiterhin die bekannte 3G-Regel: geimpft, genesen oder getestet.

Niedrige Inzidenzen

Die 7-Tages-Inzidenz liegt laut RKI bei 70,8 in Siegen-Wittgenstein – also durchaus in einem Rahmen, in dem an Abschaffung der Corona-Einschränkungen zu denken wäre. Ebenso in Marburg-Biedenkopf: Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) hier angegebene Inzidenz liegt derzeit bei schlappen 59,8. Die Hospitalisierungsinzidenz für Hessen liegt aktuell bei 2,0 pro 100.000 Einwohnern.