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Trickdiebe und Betrüger mit immer neuen Maschen

„Immer und immer wieder haben wir es mit Betrügen oder Betrugsversuchen zu tun und immer wieder stellen wir dabei fest, dass diese Täter leider auch sehr kreativ sind“, sagt Polizeisprecher Martin Ahlich. „Die unglaubliche Vielzahl der Betrugsmaschen erschwert eine umfängliche Aufklärung.“

Immer skeptisch sein

Die Polizei rät immer zu besonderer Vorsicht, wenn es irgendwie um Geld geht. „Seien Sie einfach misstrauisch und lassen Sie Vorsicht walten – etwa bei ungewöhnlichen oder plötzlichen und unerwarteten Begegnungen, Anrufen oder Postsendungen (auch elektronisch) wenn es letztlich um irgendwas geht, das wie auch immer Geld kostet.“ Niemand sollte Geld an Fremde und übergeben oder überweisen. Ahlich nennt stellvertretend folgendes Beispiel.

Angebliche Schnelltests

Mitte Januar, klingelte es vormittags an einer Wohnungstür in unserer Region. Eine der Bewohnerin gänzlich unbekannte Frau gab an, vom Pflegedienst zu sein und einen Corona-Schnelltest durchführen zu wollen. Sie bot sogar an, wöchentlich wiederzukommen. Die etwa 30 Jahre alte, circa 1,65 Meter große Frau mit dunklen Haaren und dunkler Kleidung sprach akzentfrei Deutsch und war vorbereitet. Sie hatte eine Pappschachtel mit Plastikröhrchen und vermeintlichen Teststäbchen dabei.
Die Betrügerin hatte aber keinen Erfolg. Das potentielle Betrugsopfer hatte niemanden, erst recht keinen Pflegedienst bestellt und von einem solchen Vorgehen auch nirgends in den Medien gehört. Die Frau lehnte daher ab und erkundigte sich anschließend, sowohl beim Gesundheitsamt als auch bei der Gemeinde und erfuhr, dass es einen solchen Service nicht gibt.

Nur ein Vorwand?

Da es zu keiner weiteren Tatausführung kam, steht die Motivation der potentiellen Täterin nicht fest. Wollte sie die mutmaßlichen Corona-Tests gegen Geld anbieten? Oder wollte sie sich unter dem Vorwand und mit dem Ziel des Diebstahls Zutritt in die Wohnung verschaffen? Definitiv steht fest, dass hier versucht wurde, die gegenwärtigen Umstände für kriminelle Machenschaften zu nutzen.

Falsche Spendensammler

Vorsicht ist auch bei sogenannten Spendensammel-Betrügern geboten. Sie suchen Betriebe auf in denen sich Spendenboxen seriöser Hilfsorganisationen befinden. Die Betrüger rufen etwa vorher an und erfahren durch sehr geschickte Gesprächsführung von der Beteiligung an der Sammelaktion und dem Vorhandensein der Box oder sie wissen bereits beim Anruf, dass sich die Firma oder der Betrieb tatsächlich an einer Sammelaktion beteiligt und eine solche Spendenbox hat. Die Betrüger geben sich als Mitarbeiter der Hilfsorganisation aus, kündigen das Abholen oder den Austausch an, erscheinen und erhalten die gesammelten Spenden. Das Geld landet aber dann in deren eigener Tasche.

Eine Praxis

Betroffen von einem solchen Betrugsversuch war in dieser Woche eine zahnmedizinische Praxis im Landkreis. Dank der sensiblen Reaktion der Mitarbeiterin scheiterte der Betrug glücklicherweise. „Ein gesundes Maß an Vorsicht und Misstrauen gepaart mit richtigem Verhalten verhindert einen Erfolg der Betrüger“, sagt die Polizei.

Trickdiebinnen erfolgreich

In Wetter aber waren jetzt Trickdiebinnen erfolgrecih. Die Polizei bittet um Hinweise zu drei zwischen 25 und 35 Jahre alten Frauen mit dunklen mittellangen Haaren. Das Trio steht unter dem Verdacht, gemeinsam einer 87-jährige Seniorin die Geldbörse gestohlen zu haben. Der Tatort war ein Mehrfamilienhaus in der Gebrüder-Plitt-Straße am 15. Januar zwischen 12.30 und 14 Uhr.

2 Hände einer alten Person die 2 Euro zählen.
Die alte Dame spendete etwas Geld und stellte erst später fest, dass ihr die Geldbörse gestohlen worden war. (Foto: Wolfgang Eckert)

Als es an der Haustür klingelte, öffnete die Seniorin. Sie zeigte sich hilfsbereit und spendete den bettelnden Damen freiwillig Geld. Gut anderthalb Stunden später bemerkte die ältere Dame den Verlust der Geldbörse. Vermutlich gelang es den Frauen, ihr Opfer abzulenken und die Geldbörse zu stehlen. Deren Ablageort kannten sie ja aufgrund der Spende. In der Geldbörse befand sich neben etwas Bargeld auch eine EC-Karte.
Wer kann Hinweise geben, die zur Identifizierung beitragen? Kripo Marburg, Telefon 06421-40 60.