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Landkreis

Ist Kurzarbeit ein Stabilisator im Lockdown?

Im Vormonat gab es 5.621 Arbeitslose im Landkreis – das sind 935 oder 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. In allen Personen- und Altersgruppen gab es mehr Arbeitslose als im Dezember des letzten Jahres. Auch regional betrachtet zeigt sich, dass die Arbeitslosenzahl in allen Teilen des Landkreises drastisch anstieg gegenüber Dezember 2019, relativ am stärksten im Marburger Raum.

Ein Anstieg

Im Vergleich zu November 2020 gab es im Landkreis 116 oder rund zwei Prozent mehr arbeitslose Personen – jahreszeittypisch. 2.670 Personen im Landkreis bezogen Arbeitslosengeld, rund 35 Prozent oder 683 Menschen mehr als vor einem Jahr, 5,5 Prozent oder 140 Menschen mehr als im November.

Viele Betroffene

Das Instrument der Kurzarbeit funktionierte weiterhin als Marktstabilisator im (Teil)-Lockdown, was sich auch in Anbetracht des mittlerweile härteren Lockdowns verstärken wird. Für den Landkreis insgesamt lagen seit Beginn der Corona-Krise 2.439 Kurzarbeit-Anzeigen von Betrieben vor; dahinter stehen potenziell 27.705 Arbeitnehmer im Landkreis.

Die regionalen Zahlen:

  • Marburg: Arbeitslosenquote bei 4,5 Prozent (3.135 Arbeitslose)
  • Stadtallendorf: Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent (1.186 Arbeitslose)
  • Biedenkopf: Arbeitslosenquote bei 4 Prozent (1.300 Arbeitslose)

In 2020 wurden der Arbeitsagentur 2095 weniger Stellen gemeldet als 2019. 459 Arbeitsstellen wurden im Dezember neu gemeldet, das waren 16 mehr als vor einem Jahr; gegenüber November 2020 waren es 12 Stellen weniger. Insgesamt waren seit Beginn des Jahres 2020 bei der Arbeitsagentur Marburg 5.238 Stellen eingegangen, das waren 2.095 oder rund 29 Prozent weniger Stellen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Ein Schweißer in Schutzausrüstung schweißt ein Arbeitsstück
Eingearbeitete Mitarbeiter bleiben bei Kurzarbeit dem Betrieb erhalten. (Foto: Wikiimages)

Das Instrument Kurzarbeit kann in Betrieben vorübergehende wirtschaftliche Krisenphasen überbrücken und damit Arbeitsplätze erhalten. Eingearbeitete Mitarbeiter bleiben dem Betrieb erhalten und Entlassungs- und Einstellungskosten können vermieden werden. Insgesamt gibt es im Landkreis 5.638 Betriebe, die, weil sie mindestens einen Beschäftigten haben, berechtigt sind, Kurzarbeitergeld zu beantragen.