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Wieder ein Opfer der „Microsoft“-Mitarbeiter

Immer wieder berichtet die Polizei über Betrüger am Telefon mit der Masche „Microsoft-Mitarbeiter“. Jetzt waren diese Betrüger leider erfolgreich. Das Opfer erlitt durch Übermittlung der Codes von Guthabenkarten und durch anschließende unberechtigte Abhebungen von seinem Konto einen Schaden in vierstelliger Höhe.

Mitte vierzig

Der angebliche Microsoft-Mitarbeiter telefonierte von 13 bis 21 Uhr mit einer Dame Mitte 40 Jahre, aus Marburg. Der Anrufer überzeugte sie davon, dass ihr Computer gehackt sei. Das führte letztlich so weit, dass der Anrufer einen Fernzugriff auf den Rechner erhielt. Das Opfer teilte zudem die geforderten TANs mit, die angeblich der Sicherheit des Kontos dienen und nicht zur Ausführung kommen sollten.

Glück im Unglück

Unter dem Strich gelang es dem Betrüger, mit 30 Überweisungen über 24.000 Euro auf 14 verschiedene Konten zu transferieren. Irgendwie schaffte es der Betrüger auch noch, sein Opfer zu überreden, Guthabenkarten im Wert von 500 Euro zu erwerben und in seinem Sinne einzulösen. Dem Opfer kamen dann aber doch noch Zweifel und es kam zur Anzeigenerstattung. Das Opfer hatte dann richtig Glück. Dank des unmittelbaren Kontakts zwischen Polizei, Opfer und Bank gelang es, diese Rückgängig zu machen, sodass der Verlust für die Marburgerin nunmehr „nur“ noch knapp 1.800 Euro beträgt.

Auf Englisch

Die Betrüger sind rhetorisch geschickt. Um ihrem Auftritt noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, sprechen die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter am Telefon oft Englisch oder akzentuiertes Englisch. Sie rufen an und berichten über festgestellte Sicherheitslücken in einem Programm, durch die man auf den Rechner des Angerufenen aufmerksam geworden sei.

PC und eine Zeitschrift auf der Tastatur
„Geld verdienen im Internet“ wollen die Täter – allerdings auf unrechtmäßige Weise und auf Kosten der Opfer. (Foto: C. Nagy)  

Ziel der Betrüger ist es, dass ihr Opfer einen Fernzugriff zulässt. Manchmal verlangen die Täter sogar das Einscannen von Dokumenten oder gar Ausweisen, um auch noch diese Daten für ihre Zwecke zu nutzen.

Was kann ich tun?

Kein seriöses Unternehmen bietet ungefragt oder ohne Auftrag einen Fernzugriff an. Die Firma Microsoft geht so definitiv nicht vor. Mit einer Fernwartung ermöglicht man einen Komplett-Zugriff auf alles, was auf Ihrem Computer ist. Meldet sich jemand als angeblicher Microsoft-Mitarbeiter gilt: schnell auflegen.