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Betrüger erbeuteten mehrere hunderttausend Euro

Seit Dienstag waren quasi alle Landkreise des Polizeipräsidiums Mittelhessen betroffen – vom Lahn-Dill-Kreis bis zum Landkreis Marburg-Biedenkopf. Es gab unzählige Anrufe angeblicher, tatsächlich aber falscher Polizeibeamter. Weit mehr als hundert potentielle Opfer meldeten der Polizei diese Anrufe und ermöglichten so eine frühzeitige Reaktion. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein.
„Die Polizei fragt am Telefon weder nach persönlichen Daten noch nach Vermögenswerten und sie kommt nicht, um ihre Wertsachen oder ihr Vermögen mit dem Ziel der Sicherung zu holen. Deponieren oder übergeben sie keine Wertsachen!“, warnt Polizeisprecher Martin Ahlich einmal mehr.

Typische Masche

Leider waren die Betrüger trotz aller Maßnahmen in zwei Fällen erfolgreich. In einem dritten Fall kamen dem Opfer gerade noch rechtzeitig Zweifel, sodass es nicht zur Übergabe des bereits abgeholten Geldes (mehr als 18.000 Euro) kam.

Falsche Polizisten

Die überwiegende Zahl der Anrufe lief in der typischen Masche. Der Anrufer nannte Vor- und Zunamen, gab sich als Beamter der Kripo aus und benutzte tatsächlich auch polizeitypische Abkürzungen oder Begriffe wie „K 7“ oder „Einsatzleiter“. Der Anrufer berichtete von der Festnahme von Einbrechern und einem bei ihnen gefundenen Zettel mit den Daten des potentiellen Opfers und dem Hinweis auf das Vorhandensein von Wertgegenständen. Damit will der Betrüger sein Opfer verängstigen.

Misstrauen hegen

„Nur wer hier vorsichtig ist und ein gesundes Maß an Misstrauen walten lässt und dann erstmal auflegt, der reagiert richtig. Die Polizei ruft definitiv niemanden an, um über Festnahmen zu berichten oder um persönliche Lebensumstände zu erfragen oder um sich nach Wertgegenständen und deren Sicherung zu erkundigen. Nur wer die Masche der Betrüger kennt, kann sich davor schützen, Opfer dieser Betrüger zu werden.“

Alte Frau zählt viele Geldscheine.
Oft verfügen gerade ältere Menschen über einiges Vermögen. Betrüger versuchen, daran zu kommen. (Foto: Niels Steeman)

Hinweise und Tipps zu den Vorgehensweisen und zum Schutz vor Betrügern am Telefon finden sich im Internet unter www.polizei-beratung.de.
„Geben Sie de Hinweise mit der Bitte um Weiterverbreitung weiter. Informieren Sie Freunde, Bekannte, Verwandte. Informieren und instruieren Sie potentielle Opfer, meist ältere Menschen, wie sie sich bei einem solchen Anruf verhalten sollen“, wird dringend geraten.