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Holzhausen

Zwangspause wird zum Renovieren genutzt

Wo sonst Konfirmandengruppen und Kirchenvorsteher aus ganz Deutschland zu Freizeiten oder Tagungen zusammenkommen, nutzen die Mitarbeiter die Zwangspause zu Arbeiten, die im laufenden Betrieb kaum erledigt werden können.
Denn nicht nur Jugendherbergen und Hotels haben derzeit geschlossen. Auch die Freizeit- und Bildungsstätte (FBS) des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in Holzhausen am Hünstein ist derzeit zu.

Aus der Not eine Tugend

Die Idee, die Gästezimmer zu tapezieren und zu streichen, kam von den Mitarbeitenden selbst“, berichtet Hausleiter Florian „Flo“ Burk: „So konnten wir aus der Not eine Tugend machen.“
Normalerweise ist das 49-Betten-Haus mit 17 Schlaf- und vier Gruppenräumen um diese Jahreszeit bereits gut ausgelastet. Um die 500 Übernachtungen dürften geschätzt schon weggebrochen sein. Alleine zum traditionellen Ostertreffen der Dekanatsjugend wären das um die 150 Personen gewesen.

Was wird werden?

Richtig Sorge bereitet Burk aber, dass die bevorstehende Sommersaison mit rund 3.000 bereits gebuchten Übernachtungen wegfallen könnte: „Von Mitte Mai bis Mitte November sind wir praktisch ausgebucht“, weiß er. Vor allem für Kinder- und Jungscharfreizeiten ist das gegenüber des Holzhäuser Waldschwimmbads und am Wald gelegene Haus sehr beliebt; viele Kirchengemeinden sind Stammkunden und kommen schon seit Jahren in das seinerzeit zum Tagungshaus umgebaute frühere Waldhotel, dessen Leitung Burk 2016 als Nachfolger von Roland Hartmann übernommen hat.

Mitarbeiter streichen und tapezieren, der Chef prüft die Jalousie
Einige Mitarbeiter streichen momentan die Gästezimmer der Freizeit- und Bildungsstätte; Hausleiter Florian Burk kontrolliert den Rollladen. (Fotos: Klaus Kordesch/eöa)

Von der regen Betriebsamkeit, die sonst in und ums Haus zu spüren ist, merkt man in diesen Tagen allerdings nichts: Sechs Mitarbeitende gehören einer Risikogruppe an; sie sind freigestellt oder bauen Überstunden ab. Vier weitere arbeiten die Vorhaben ab – vorschriftsgemäß ohne direkten Kontakt.
Momentan sind drei Gästezimmer und das Foyer in Arbeit, vier Zimmer, ein kleiner Tagungsraum und die Flure selbst sind so bereits fertiggeworden. Und auch die Küche erstrahlt bereits in frischem Glanz – bereit für die Gästegruppen, die hoffentlich bald wieder in die FBS nach Holzhausen kommen dürfen.