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Schon wieder ein Betrugsopfer und eine ganz neue Masche

Wieder zeigt sich durch eine erfolgreich begangene Straftat die Wichtigkeit, ständig und immer wieder vor den Maschen und Machenschaften der Betrüger zu warnen. Am Wochenende waren Betrüger in Marburg mit der Masche „Gewinnversprechen“ erfolgreich.
Das 65 Jahre alte Opfer freute sich über den offerierten Gewinn und ließ sich überreden, zur Sicherung des Gewinns die Codes von Gutscheinkarten zu übermitteln. Statt eines Gewinns beklagt das Opfer nunmehr einen Verlust von 1.000 Euro.

Wenn der Gewinn kostet…

In diesem besonderen Fall erhielt die Marburgerin am Freitag den unerwarteten Telefonanruf. Der Anrufer übermittelte froh die Botschaft über einen Gewinn in Höhe von 94.000 Euro. Im Verlauf des folgenden, von Vorfreude geprägten Gesprächs wies der Anrufer sein Opfer dann nach und nach auf ein paar notwendige Formalitäten hin. Neben der einen oder anderen Formalität wieName, Wohnort und dergleichen erklärte der Anrufer dann die Notwendigkeit der Übermittlung von Cash-Codes. Dies sei eine Sicherheit, damit man den versprochenen Gewinn auch überreichen könne.
Der Anrufer schaffte es durch seine Rhetorik und sein Geschick, sein Opfer so um den Finger zu wickeln, dass dieses tatsächlich die Gutscheinkarten erwarb und die Codes übermittelte. So konnte der Betrüger für den jeweiligen Wert Einkäufe tätigen. Das Opfer hatte die Ausgaben der Codekarten und natürlich keinen Gewinn.

Wenn der Gewinn Geld kosten soll, ist etwas faul. (Foto: Polizei)

Punkt 1: Wer nicht spielt oder nirgends teilnimmt, der kann nichts gewinnen! Das ist die eine Sache!
Punkt 2: Wenn ein Gewinn etwas kostet, dann ist es kein Gewinn mehr! Vorsicht also bei derartigen Gewinnversprechen. „Glauben Sie auf keinen Fall solchen Gewinnversprechen. Bleiben sie misstrauisch und hinterfragen Sie für sich die Angaben, Erklärungen und Forderungen“, erklärt Polizeisprecher Martin Ahlich. „Geben Sie am Telefon keine persönlichen Daten preis und vor allem: Übermitteln Sie keine Gutscheincodes, und überweisen sie kein Geld!“

Eine neue Masche

Im Internet gibt es zudem bereits Warnhinweise über die im Umlauf befindlichen falschen Schreiben angeblich eines Patentamtes, die jetzt auch im Landkreis Verbreitung finden. Darin fordern Betrüger Kosten für eine angebliche Patentanmeldung ein. Am Wochenende lagen gleich zwei dieser Schreiben im Briefkasten einer Seniorin aus einem Kirchhainer Ortsteil. Beide Briefe waren an die Frau adressiert und mit einem Absender aus München versehenen. Im Kopf befand sich farblich das Logo eines tatsächlich existenten Patentamtes.

Falsche Forderung

Angeblich stammen die Schreiben von der Hauptabteilung Marken und Design. Die Schreiben wirkten wegen der Gesamtaufmachung sehr offiziell, echt und amtlich. Inhaltlich geht es um die Forderung von in diesem Fall jeweils 698 Euro für eine Patentanmeldung. Spätestens die für die geforderte Sepa-Überweisung angegebene IBAN für ein Konto im Ausland, in diesem Fall in Polen entlarvt das Schreiben als nicht echt und damit als Betrugsversuch.
Glücklicherweise ging die Kirchhainerin nicht darauf ein.