Backland.News
Marburg,  Polizeiberichte

Überraschung: Paketbomben-Anschlag nur vorgetäuscht

Wie auch Backland.News berichtet hat, kam es im Büro einer Firma im nördlichen Bereich der Marburger Kernstadt am Donnerstagmorgen gegen 8.25 Uhr, zu einer Explosion. Der 34 Jahre alte Geschäftsführer des Unternehmens, der dabei nicht lebensbedrohliche Verletzungen erlitt, gab zunächst an, dass es bei Öffnen eines Pakets zu einer Explosion gekommen sei. Er wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der 34-Jährige hatte die Paketbomben-Attrappe selbst gebastelt und die darin befindliche Kartusche mit Feuerzeugbenzin versehentlich zur Explosion gebracht.

In diesem Zusammenhang kam es in der Gutenbergstraße im Bereich der dortigen Postfiliale zu einem Polizeieinsatz (zum Ausschluss einer möglichen Gefahrenlage), da die Firma des Verletzten dort ein Postfach unterhält. Verdächtige Feststellungen konnten nicht getroffen werden.

Zweifel kamen auf

Im Zuge der Ermittlungen kamen den Ermittlern allerdings Zweifel an der Darstellung des Mannes. Außerdem war dieser in der jüngeren Vergangenheit bereits aufgefallen, weil er mehrere Straftaten zu seinem Nachteil bei der Polizei angezeigt hatte. So nahmen Staatsanwaltschaft und Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat gegen den 34-Jährigen auf.

Sachlage eingestanden

Und tatsächlich: Im Rahmen einer polizeilichen Vernehmung räumte der Beschuldigte schließlich ein, eine Paketbombenattrappe gebaut zu haben, um einen Anschlagsversuch gegen sich vorzutäuschen. In diesem Zusammenhang habe er versehentlich die Detonation einer im Paket befindlichen Kartusche mit Feuerzeugbenzin verursacht.

Nicht zum ersten Mal

Weiter räumte der Beschuldigte ein, weitere Taten (unter anderem Raub, gefährliche Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung), welche er bei der Polizei angezeigt hatte, ebenfalls vorgetäuscht zu haben. Zum Hintergrund seiner Taten gab der Beschuldigte persönliche, beziehungsweise familiäre Probleme an. Da gegen den Beschuldigten keine Haftgründe vorlagen, wurde er nach Abschluss der Ermittlungsmaßnahmen auf freien Fuß gesetzt, wie Nicolai Wolf (Staatsanwalt und Pressesprecher) bekanntgab.