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Turbo-Abi wird am GSW wieder abgeschafft

Das „Turbo-Abi“ ist bald Geschichte: Das Gymnasium Schloss Wittgenstein kehrt zu G9 zurück. An dem in privater Trägerschaft geführten Gymnasium auf dem Schlossberg ist man sich einig und hat sich bewusst zu diesem Schritt entschieden. Dies erklärten jetzt Gudrun Kämmerling, die Vorsitzende des Schulvereins Wittgenstein und Christian Tang, Schulleiter des Gymnasiums Schloss Wittgenstein.

Christian Tang und Gudrun Kämmerling machen deutlich: die Rückkehr zu G9 soll ab dem Schuljahr 2019/2020 stattfinden. (Foto: Karin Leser)

In diesem Zuge verdeutlichten beide das Problem des Abiturs nach zwölf Jahren (G8): Es gäbe keinen „Turboschalter“ für die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Beim Eintritt in die gymnasiale Oberstufe seien die Schüler oftmals erst 15 oder 16 Jahre alt. „Das fehlende Jahr merkt man“, so Schulleiter Christian Tang. „Es fehlte die Zeit für eine zusätzliche Vertiefung des Stoffes. Den Zeitdruck hat man überall im System bemerkt“, so der Schulleiter weiter. Mit dem Ende des „Turbo“-Abiturs solle der Druck auf die Schüler reduziert werden.

Zum kommenden Schuljahr

Das GSW will zum Schuljahr 2019/2020 auf G9 umschwenken, auch die Lernpläne greifen ab diesem Zeitpunkt. Das bedeutet, dass die Kinder, die derzeit die vierte oder fünfte Klasse besuchen, wieder ihr Abitur nach 13 Jahren machen können.
Schulträger und Schulleitung des GSW sehen in dem Abitur nach 13 Jahren deutliche Vorteile für die Schüler, denn ihnen steht mehr Lernzeit zur Verfügung.

Individuelle Förderung

So rückt jeder Schüler stärker in den Blick, kann sich mit mehr Ruhe entwickeln und individuell gefördert werden. Vor allem für die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch stehen im Vergleich zu G8 mehr Unterrichtsstunden zur Verfügung, die für individualisierte Lern- und Übungsformen sowie für umfangreichere Projektarbeit genutzt werden können.
Die zweite Fremdsprache (Lateinisch oder Französisch) beginnt erst in Klasse 7, der Wahlpflichtbereich verschiebt sich in Klasse 9 und 10. Durch den bilingualen Unterricht in Klasse 8 und 10 wird Englisch zusätzlich als Arbeitssprache geübt.

Wechsel wird leichter

„Zudem wird den Schülerinnen und Schülern der Schwesterschule der Wechsel ins Gymnasium erleichtert. Bislang mussten die Absolventen der Realschule nach der 10. Klasse nochmals in die 10. Klasse des Gymnasiums einsteigen, um die Bedingungen der Oberstufe zu erfüllen“, erklärt Christian Tang.
Auch das Latinum wird am Ende der Klasse 10, also vor Eintritt in die Sekundarstufe II, erreicht. Das macht es leichter, in der Oberstufe beidspielsweise ein Auslandssemester einzufügen.
In Einzelfällen wird es das Abitur nach zwölf Jahren geben, wenn Schüler das elfte Schuljahr bei sehr guten Leistungen überspringen. Sie sollen individuell gefördert werden.