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Systemwechsel in der Organisation der Notarzteinsätze

Im Zusammenhang mit der Übergabe von acht Notarzteinsatzfahrzeugen ans DRK ging der Landrat von Siegen-Wittgenstein (Andreas Müller) auch auf den Rettungsdienstbedarfsplan ein, der jetzt im Entwurf vorliegt. Der Plan beschäftigt sich auch mit der Frage, wie am besten sichergestellt werden kann, dass Notärzte so zeitnah wie möglich an einer Einsatzstelle eintreffen können.

Die Autos sind da, das Notfallpersonal steht bereit – nun soll das System noch entsprechend optimiert werden. (Foto: privat)

Wird die 112 gewählt, entscheiden die Mitarbeiter der Kreisleitstelle abhängig vom jeweiligen Einzelfall, welches Rettungsmittel an einen Einsatzort geschickt wird. Werden hier NEF und Rettungswagen (RTW) zusammen alarmiert, trifft in aller Regel der RTW als erstes Fahrzeug ein. Die hoch ausgebildeten Notfallsanitäter oder Rettungsassistenten nehmen vor Ort die Erstversorgung vor und bringen den Patienten dann beispielsweise zur weiteren ärztlichen Versorgung ins Krankenhaus.

Arzt hat eigenes Fahrzeug

Ist der Notarzt ebenfalls zu Einsatzstelle alarmiert, ergänzt und erweitert dieser die eingeleiteten Maßnahmen und begleitet Patiententransporte ins Krankenhaus. Ist der Patient transportstabil und die medizinische Begleitung durch einen Notarzt auf dem Weg ins Krankenhaus nicht erforderlich, kann sich dieser an der Einsatzstelle mit dem Notarzteinsatzfahrzeug freimelden und steht (mit eigenem Einsatzfahrzeug) für weitere Einsätze bereit.

Bessere Verteilung

Für die Organisation dieser Einsätze schlägt das Gutachten zum Rettungsdienstbedarfsplan für den Kreis Siegen-Wittgenstein nun einen Systemwechsel vor. Bisher gibt es acht Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF), die über das ganze Kreisgebiet verteilt stationiert sind. Wird ein Notarzt benötigt, holt der NEF je nach Standort den diensthabenden Notarzt zunächst dort ab, wo er sich gerade befindet – etwa in seiner Praxis, in einem Krankenhaus oder am Wochenende auch zuhause. Von dort bringt der NEF den Arzt zum Einsatzort. Dieses System bringt Zeitverluste mit sich.

Abholfahrten vermeiden

Deshalb schlägt das Gutachten zum Rettungsdienstbedarfsplan nun vor, künftig sieben NEF in Siegen (zwei NEF), Bad Berleburg, Bad Laasphe, Burbach-Wahlbach, Freudenberg und Wilnsdorf zu stationieren. Die entscheidende Veränderungen: an diesen Orten oder in unmittelbarer Nähe der Rettungswachen soll dann permanent rund um die Uhr ein Notarzt stationiert sein. Damit entfallen die Abholfahrten.

Mittelfristig umsetzbar

Der Systemwechsel selbst ist ein mittelfristiger Prozess, da hierfür unter anderem auch die Rettungswachen umgebaut werden müssen.
„Bei all diesen Überlegungen lassen wir uns nur von einem Gedanken leiten, nämlich den Rettungsdienst für die Menschen in unserem Landkreis weiter zu verbessern“, betont Landrat Andreas Müller: „Deshalb wollen wir zwei zusätzliche Rettungswachen bauen, die Zahl der Rettungswagen von 15 auf 22 erhöhen und auch das Einsatzkonzept unserer Notärztinnen und Notärzte optimieren.“