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Eine kleine Dose, die Leben retten kann

Viele Senioren möchten in vertraute Umgebung alt werden, am liebsten im eigenen Zuhause. Aber was ist, wenn der Notfall eintritt, der Rentner einen Herzinfarkt erleidet oder unglücklich stürzt? In so einer Situation fällt es selbst Angehörigen schwer, die Fragen des Rettungsdienstes richtig zu beantworten.

Dr. Susanne Lather, A. Cornelia Bönnighausen und Helmut Henkel (v.l.) präsentieren das Projekt. (Foto: DRK)

Die Lösung für dieses Problem ist simpel und heißt „SOS – Rettung aus der Dose“. Der Lions Club Marburg-Elisabeth von Thüringen hatte vor rund zwei Jahren die Idee, eine Dose auf den Markt zu bringen, die die wichtigsten medizinischen Informationen bündelt und im heimischen Kühlschrank aufbewahrt werden kann.
Mittlerweile hat der Förderverein 2.500 Dosen an verschiedene Organisationen vertrieben. Helmut Henkel, Präsident des Lions Club Marburg-Elisabeth von Thüringen sowie Dr. Susanne Lather, Gründungsmitglied des Clubs, übergaben jetzt A. Cornelia Bönnighausen, der Vorstandsvorsitzenden des DRK-Kreisverbands Biedenkopf rund 500 SOS-Dosen. „SOS – Rettung aus der Dose passt perfekt in unser Rundum-Sorglos-Paket, welches wir Menschen mit unserer ambulanten Pflege, aktivierenden Hausbesuchen, dem Menüservice und
dem Hausnotruf bieten, wenn Senioren in ihrer vertrauten Umgebung alt werden möchten. Die Dose kann Leben retten und ist bei uns für nur 2,50€ erhältlich“, sagt Bönnighausen.

Gewinn für Projekte

Die Idee ist nicht neu und stammt ursprünglich aus Irland. „Der große Unterschied zu vielen anderen Organisationen, die ein ähnliches Produkt anbieten, ist, dass wir den Gewinn komplett gemeinnützigen Einrichtungen im hiesigen Raum zufließen lassen“, sagt Dr. Susanne Lather, Pastpräsidentin des Lions Club des Jahres 2016/2017. Helmut Henkel, aktueller Präsident des Fördervereins, ergänzt: „Unser größtes Anliegen ist es, Menschen zu helfen und insbesondere Kinder- und Jugendarbeit in Marburg und Umgebung zu unterstützen. Wir freuen uns darüber, dass der DRK-Kreisverband Biedenkopf Gefallen an unserer Aktion „SOS – Rettung aus der Dose“ gefunden hat und den Erlös an gemeinnützige Zwecke spendet“. Bönnighausens Ziel ist es, möglichst viele SOS-Dosen zu verkaufen, da ihr genügend Projekte einfallen, die gefördert werden könnten.

So funktioniert’s:

In der Dose wird ein Blatt mit den wichtigsten Informationen hinterlegt, so dass Rettungskräfte im Notfall über Unverträglichkeiten, Allergien und Erkrankungen informiert sind und Kontaktdaten des Hausarztes sowie nahestehender Personen direkt parat haben. Die Dose mit dem ausgefüllten Dokument wird gut sichtbar in der Innentür des Kühlschranks platziert. Durch einen Aufkleber an der Wohnungstür (innen) und einem zweiten an der Kühlschranktür (außen) wissen die Helfer-Dienste sofort, dass eine SOS-Dose vorhanden ist. Falls man über einen Hausnotruf verfügt, sollte dieser in jedem Fall weiter genutzt werden.