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Neues „Miteinander“-Ticket vorgestellt: günstig unterwegs sein

Menschen, die Sozialleistungen beziehen, können das „Miteinanderticket solidarisch“ nutzen. Daneben richtet sich das „Miteinanderticket individuell“ an Menschen, die trotz eines geringen Einkommens keine Fahrtkostenzuschüsse des KreisJobCenters (KJC) oder der Arbeitsagentur bekommen. Das Ticket wurde jetzt am Donnerstag von den Beteiligten offiziell vorgestellt. Wie zu erfahren war, können auch Mitarbeitende der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Caritas, der Diakonie, des DRK, des Paritätischen und der jüdischen Gemeinde das „Mitarbeiterticket individuell“ erwerben.

Neue Möglichkeit
der Mobilität

Mit der Einführung des ,Miteinandertickets solidarisch‘ soll eine neue Möglichkeit der Mobilität geschaffen werden, um auch Menschen mit geringem Einkommen die Fahrt zum Einkauf, zum Arzt- oder Verwandtenbesuch, zur Aus- und Fortbildung oder auch zur Teilnahme an kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen zu ermöglichen. Gerade in einer ländlichen Region wie Marburg-Biedenkopf und dem Hinterland muss darauf geachtet werden, dass Menschen in Sachen der Mobilität nicht den Anschluss verlieren.
„Von dem Miteinanderticket profitiert die Arbeit der sozialen Träger gleich in zweifacher Weise: Die Angebote machen Menschen mit niedrigeren Einkommen mobiler und geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sozialer Träger einen preislichen Anreiz, zum RMV-Stammkunden zu werden“, sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat.

Es lässt
sich etwas sparen

Das „Miteinanderticket solidarisch“ funktioniert als Leihsystem und kann für jeweils eine Woche gegen ein Pfand von zehn Euro in Ausgabestellen des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf ausgeliehen werden. Hierzu berechtigt sind all diejenigen, die etwa Wohngeld, eine Grundsicherung für Arbeitsuchende oder Sozialhilfe beziehen. Gleiches gilt für die Inhaber des Marburger Stadtpasses, eines Ladenausweises des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf oder des Tafelausweises. „Selbst wenn dies nicht vorliegt, besteht noch die Möglichkeit, eine Berechtigung durch eine Einkommensprüfung nachzuweisen“, sagte dazu Diakoniepfarrer Ulrich Kling-Böhm, der geschäftsführende Vorstand des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf.
Als preisreduzierte Jahreskarte für Erwachsene ist das „Miteinanderticket individuell“ konzipiert. Etwa 18 Prozent lassen sich gegenüber dem regulären Preis einer Jahreskarte sparen. Ansonsten richtet sich der Preis nach den entsprechenden Preisstufen der regulären Preise. Zudem gilt für beide Angebote auch die RMV-Mitnahmeregelung: täglich ab 19:00 Uhr sowie ganztags an Wochenenden und Feiertagen können ein Erwachsener und beliebig viele Kinder unter 15 Jahren mitgenommen werden. Mit beiden Tarifangeboten können alle RMV-Verkehrsmittel genutzt werden. Hierzu gehören Busse und Regionalzüge, ebenso wie Anruf-Sammel-Taxi-Angebote. Für den Fernverkehr, wie ICE und IC, gelten die Miteinandertickets nicht.
Das Angebot hat zunächst eine Laufzeit von einem Jahr und folgt einem Vorschlag des Diakonischen Werkes Marburg-Biedenkopf sowie der Liga der freien Wohlfahrtspflege. Beide haben gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf gleich mehrere Angebote geschaffen.
Gefördert wird das Projekt durch Mittel der Diakonie Hessen. „Gerne haben wir uns als Koordinationsstelle in dieses Projekt eingeklinkt“, sagte Kling-Böhm.
Bestellformulare für das „Miteinanderticket individuell“ finden sich übrigens in den Geschäftsstellen des Diakonisches Werkes in Biedenkopf (Mühlweg 23), Marburg (Haspelstraße 5), Stadtallendorf (Am Bahnhof 10) und in Gladenbach (Marktstraße 7).

Verschiedene Ausgabestellen

Interessenten für das „Miteinanderticket solidarisch“ können sich an folgende Ausgabestellen des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf wenden: Marburg, Haspelstraße 5 (Telefon: 06421 912 60); Biedenkopf, Mühlweg 23 (Telefon: 06461 954 00); Gladenbach, Marktstraße 7 (Telefon: 06462 65 58); Stadtallendorf, Am Bahnhof 10 (Telefon: 06428 73 33).

Das „Miteinander-Ticket“ wurde jetzt offiziell von den Beteiligten vorgestellt. (Foto: Landkreis)

Auch die Sozialberatungsstellen der Caritas, der B I – Der Treff, des BSF Richtsberg und der LOK in Marburg, Stadtallendorf und Biedenkopf stehen beratend zur Verfügung.
Weitere Informationen bietet das Diakonische Werk unter der Telefonnummer (06461) 95 400 sowie per E-Mail an dw.marburg-biedenkopf@ekkw.de.